Mit dem Bugkorb "zielt"
man beim Kurshalten auf die Landmarke! Einer Abweichung -dem sogenannten
"auswandern" des Buges- wird einfach durch Gegenlenken
entgegengewirkt. Merke: Je eher und sensibler man reagiert, umso
weniger muss man am Ruder zerren. KONZENTRATION, STABILISATION,
SATISFAKTION. ;-) Der Skipper oder derjenige, der zuvor erfolgreich
am Ruder gestanden hat, sollte beim Rudergaengerwechsel immer
dem neuen Rudergaenger zur Seite stehen bis sicher ist dass der
Kurs intuitiv gehalten wird! Ein erfahrener Skipper laesst sich
viel Zeit, bevor er auf den Rudergaenger vertraut. Insbesondere
Raumschotkurse -siehe Bild oben- koennen schnell kritisch werden.
Ein Fehler des Rudergaengers ist dann tunlichst zu vermeiden.
Fragen Sie als Einsteiger nach einem Kurs "Hoch am Wind"
mit Landmarke, es wird ein tolles Gefuehl sein, auf diesem meist
unkritischem Kurs die Segelyacht erstmals durch die Wellen zu
steuern! Fragen Sie dieses nicht gerade bei Sturm oder wenn ein
Skipper zur Eile mahnt. Manchmal ist es ein aufziehender Sturm,
oder die drohende Dunkelheit die eine schnelle Fahrt notwendig
macht, Zeit für die alten Hasen am Ruder, die keinen Millimeter
verschenken. Wann ein Skipper welchen Rudergaenger einsetzt, kann
auch eine Erwaegung aus Sicherheitsaspekten sein und wird immer
vom Skipper entschieden. Nutzen Sie -bei Flaute- auch die Gelegenheit
mit der Segelyacht Motorboot zu fahren, gerade so lernt man als
Einsteiger stressfrei Gefuehl fuer die Yacht zu bekommen. Ach
ja, der Rudergaenger bekommt vor allen anderen Getraenke, Snacks
etc. gereicht, da er sich ja selbst nichts holen kann, schließlich
lenkt er die Geschicke der Crew. Rudergehen ist also auch aus
diesem Aspekt heraus sehr praktisch.
2.
Steuern nach dem Wind
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Schritt zwei
ist das Steuern nach dem Wind. Stellen Sie sich dazu vor,
Ihre Nase sei der Bugkorb Ihres Schiffes! Im Wind -siehe
oben auf der Windskizze unter "NoGo"- spueren
Sie den Wind auf beiden Wangen & Ohren gleichmaeßig.
Der Bugkorb der Yacht zeigt jetzt direkt in den Wind, die
Segelyacht bleibt stehen, was wir allerdings im Normalfall
nicht wollen ...
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"Am Wind"
ist nur eine Gesichtseite dem Wind gerade soweit zugewandt daß
Sie nur noch auf einer Gesichtsseite den Wind spueren! Sie werden
sehen, es ist toll! Denken Sie wieder daran: Die eigene Nase steht
dabei quasi fuer die Nase (Bug genannt) der Segelyacht! Kann man
daher auch im heimischen Garten ueben, indem man den Winkel der
Nase zum Wind veraendert. Die Nachbarn werden staunen wenn Sie
erklaeren dass Sie "segeln ueben" und man wird Sie vermutlich
in Zukunft haeufig freundlich anlaecheln, so dies nicht schon
voher der Fall war.
An Bord dann sollte die eigene Nase in Richtung Bug (Bugkorb)
zeigen, wenn Sie spueren wollen, wie genau der Wind das Boot "trifft".
Spueren wir den Wind auf nur einer Gesichtshaelfte, nimmt das
Boot Fahrt auf. Spüren wir den Wind auf beiden Gesichtshälften
steht das Boot im Wind. Auch das in den Windstellen der Segelyacht
will geübt sein, brauchen wir dieses Mannöver z.B. um
-unter zuhilfennahme des Motors- unsere Segel zu bergen. Dabei
nutzen wir den Motor mit möglichst wenig "Gas"
d.h. nur so stark um die Segelyacht im Wind zu halten. Eine sehr
wichtige Aufgabe für talentierte Mitsegler wenn der Skipper
beim Segelbergen selbst handanlegen muss.
In der Spitze des Mast (Masttop genannt) befindet sich auch eine
mechanische Anzeige (gleich einem Wetterhahn auf der Kirchturmspitze),
die ebenfalls die Windrichtung anzeigt. Gleichwohl die eigene
Nase viel praktischer ist, muss man schliesslich nicht nach oben
schauen und kann sich auf den Kurs konzentrieren. Oft gibt es
auch noch als dritte Moeglichkeit eine schlaue Instrumentenanzeige,
die sogar den sogenannten "wahren Wind" errechnen kann,
wobei die erfahrene Nase auch hierbei genauer und schneller ist
und intuitiv den richtigen Kurs zum Wind finden laesst ... so
Sie fleissig im Garten geuebt haben ,den Wind zu spueren.
Der Vollstaendigkeithalber sei noch erwaehnt, dass Ihnen auch
die Segel etwas ueber den Wind erzaehlen. Z.B. faengt die Frontseite
des Vorsegels (Vorliek) an zu zittern und zeigt einen Gegenwölbung
wenn man die Yacht zu hoch am Wind steuert und vieles mehr. Seien
Sie gespannt! Wie das genau funktioniert, erklaert der Skipper
direkt in der Situation am Segel. Das hier Gelernte wird dabei
sehr nuetzlich sein!
Was nicht sofort geht!
Zumindest erst mal nicht unter Segeln ...
2.
Steuern nach KOMPASS(kurs)
Sie sollten die ersten Kurse nach Landmarken steuern, spaeter
nach Wind, Gefuehl und Wellen! Erst wenn das SITZT, koennen Sie
anfangen den Kompass zu benutzen, um Ihren Kurs zu pruefen und
spaeter einzustellen. Unzaehlige Einsteiger wurden sofort abgeschreckt,
weil Sie unter Segeln sofort einen Kompasskurs steuern sollten
und das dann moeglichst noch Raumschots (Raumschotkurs siehe Kursskizze).
Ich halte es persoenlich fuer einen "Fauxpas" des Skippers
mit dem Kompass anzufangen. Wobei es beim Segeln nie eine "Weisheit"
gibt, aber nachweislich viele zerfetzte Segel, weil der Rudergaenger
nicht souveraen mit dem Kompass umgehen konnte und sich einfach
"verdreht" hat.
Merke: Der Kompass
ist in erster Linie ein Navigationsinstrument und wird nicht permanent
angestarrt, es sei denn es ist ein verwunschener Piratenkompass
den wir aber im Normalfall nicht an Bord haben.
Selbst sehr erfahrene
Segler "fahren dem Wind hinterher". Der passende Spruch
dazu: "Don´t fight the Wind, adjust your sails!"
Klingt nicht nur toll, sondern zeigt dass beim Segeln nur einer
den Ton angibt, der Wind. ... Manchmal auch die Welle ...
Sauber aufgebaut,
bleiben Segel heil, Mitsegler gluecklich und die Abenteuer im
Normalfall nur die neuen Inseln, die man ansteuert.
Die zwei wichtigsten
Kurse.
Wer jetzt vom Wind
und den Kursen fasziniert ist, kann hier noch schnell die beiden
wichtigsten Segelmanoever "mitnehmen". Wer mit Muehe
bei der Sache war und meint, all das Rudergehen und Kurshalten
muesse sich setzen, sollte jetzt zu den Knoten weiter unten uebergehen,
um sich mit etwas Handfestem Abwechslung zu goennen. Wer die absoluten
Basics braucht: unten steht auch noch einiges zur Benutzung der
Bordtoilette und den (auch damit) korrespondierenden Seeventilen.
Ein spannendes Thema, wenn auch nicht halb so erhaben wie den
Seewind zu spueren 8-)
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Bei
Wende und Halse verliert ein ungeuebter Segler schnell mal
die Übersicht und "lenkt" weiter als es sein
muss. Vor der Wende und Halse sollte man sich also ueberlegen,
welcher Wendewinkel moeglich ist d.h. wo man ungefaehr hinfahren
möchte wenn man das Mannöver fertig hat. Auch hier
sind Landmarken eine Hilfe. Siehe auch die Windskizze oben
und dort den Bereich "NO GO". Wenn man eine Landmarke
errechnet, die (siehe Zeichnung zum Thema) bei einer Wende
in 90 Grad liegt, kann man sich schon mal nicht zu sehr versteuern
oder gar einen Vollkreis fahren. |
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V.
Die wichtigsten drei Seemannsknoten!
Zum Üben brauchen
Sie ein bis zwei ca. 1 cm dicke und ca. 60 cm lange Leinen (nautisch
Tampen genannt). Wenn Sie es nicht abwarten koennen zu üben,
reicht auch ein Schnürsenkel oder Ähnliches wobei ca.
1 cm Dicke ideal wäre um besser zu sehen und vor allem auch
zu "tasten" was man da macht.
1. Der Palstek
Der Allrounder
unter den Knoten ist fuer nahezu jeden Zweck zu gebrauchen!
Er sollte daher der erste Knoten sein den man lernt, auch
wenn er nicht zu den einfachsten Knoten gehört. .
Besondere Eigenschaften.
Anders als der klassische Henkersknoten (der selten von
aber -um 1700 n.Chr- oft fuer Nautiker Verwendung
fand) zieht sich der Palstek nicht zu, d.h. die Bucht wird
unter Last nicht kleiner!
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Ausgemacht wird der Palstek durch eben jene Bucht
die sich z.b. ueber den eigenen Daumen werfen laesst.
An Bord, aber auch ueber eine Klampe oder ueber einen
Poller. Geschickt eingesetzt, laesst sich der Palstek
aber auch durch einen Ring stecken oder durch den
Henkel eines Kochtopfes. Wie das? Wird im zweiten
Schritt vermittelt. Es gibt übrigens verschieden
Formen des Palsteks die meisten Segler die ich kennen
nutzen die Variante auf dem Bild links.
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Das A &
O ist die Vorbereitung. Das Ende eines Tampen (Leine) wird
zunaechst so wie auf dem Bild gelegt! Die untere Bucht muss
dabei moeglichst grooooooss sein, da mit dieser Bucht gearbeitet
wird (siehe Länge der schwarzen Zuglinien)! Die obere
Bucht, durch die auf der Skizze zweimal die schwarze Zuglinie
geht sollte eher klein sein! Wichtig -immer wieder gerne
falsch gemacht und dann kann es nicht gehen!- bei der kleineren
Bucht (oben) muss der nicht genutzte Teil der Leine HINTEN
liegen. Die genutzte Seite der Leine wird von unten durch
die kleine Bucht gezogen, um die HINTEN liegende Leine gewunden,
um dann VON OBEN wieder in der Bucht zu verschwinden.
Wer meint, er kann es, jetzt das Ganze nach einigem Üben
auch hinter dem Ruecken, nur Mut, probieren Sie es Ihr Skipper
wird staunen!!!
Fuer Phantasiebegabte
gibt es dazu auch eine kleine Merkgeschichte: Dazu benötigen
wir zunächst die Grundannahme dass es sich bei der
kleinen Bucht auf der Skizze um einen See handelt. Des weiteren
ist der Teil des Tampen der auf dem Bild nach oben zeigt
ein Baum. Soweit klar? Der Teil des Tampen der gleich beim
"knoten" die schwarze Linie verfolgt ist eine
Schlange. Die Schlange kommt aus dem See geht um den Baum
herum, sieht Dich, erschrickt und stuerzt sich wieder in
den See hinein. Wenn man jetzt gleichzeitig an Baum und
Schlange zieht wird es nicht nur endgueltig Sureal, nein
auch der Knoten zieht sich fest und wird super halten.
Wer
den Knoten jetzt hinter dem Ruecken hinbekommt, der darf
erstmals -bevor er mit dem Ende des Tampen duch die kleine
Bucht geht- zunaechst duch den Henkel seiner Kaffeetasse
gehen und dann den Knoten weiter stecken. Toll? Nicht wahr!
Wenn alles gut geht haengt die Tasse jetzt an der Leine,
ansonsten hat der Knoten nicht funktioniert, schlimmstenfalls
war noch Kaffee in der Tasse. Im Bordalltag kann man mit
dem Palstek sogar an einem Ring festmachen.
Webeleinstek.
Der Webeleinstek
ist der Klassiker fuer Mitsegler schlechthin. Mit ihm werden
z.B. Fender an der Seereling befestigt. Schon wieder ein
neues Word. Fender ;-) Der Fender ist ein augeblasener Gummipuffer
der den Schiffsrumpf z.B. beim Anlegen im Hafen schuetzt.
Es wird z.B. zwischen Schiff und Kajmauer gehalten wenn
wir an Land gehen wollen. Damit wir den Fender nicht tatsaechlich
die ganze Zeit halten muessen, wird er an die Seereling
gebunden. Hier kommt jetzt unser neuer Knoten ist Spiel.
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Dabei
wuerde der Fender jetzt am linken Teil des Knoten
haengen und die Stange auf der Skizze um die wir
den Webelein schlingen waere dann der Draht der
Seereling (Dem "Zaun" um unser Boot).
Sobald die schwarze Zuglinie von unserem Tampen
beendet wird ziehen wir sowohl an der Zugleine als
auch an der Fenderseite um den Webelein zu fixieren,
haelt! Zum merken: Die Leine geht einmal "über
sich selbst" und das zweite mal drunter her.
Drüber, Drunter statt Drunter und Drüber.
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Der Fender haengt jetzt Aussenbords und wir kontrollieren
vor dem Anlegen noch mal ob die Hoehe richtig ist. Legen
wir an einen Steg an ist die Maßgebliche Höhe
der Steg d.h. die Stelle des Bootes die den Steg sonst
beruehren würde. Ist der Fender zu tief ziehen wir
an der Zuglinienseite und heben den Fender gleichzeitig
etwas an. Haengt der Fender zu hoch geben wir -diesmal
in entgegen gesetzte Richtung der Zuglinie- etwas Leine
frei. Haben wir nicht genug Leine zum Freigeben so koennen
wir ausnahmsweise auf den unteren Seerelingdraht gehen.
Wir haben hier gleich zwei Dinge gelernt und zwar einen
Knoten und die Verwendung eines Fenders. Merke: Nur der
Fender gehört zum abfendern zwischen zwei Boote.
Nie Körperteile wie z.B. die eigenen Wade zum abfendern
der Bordwand nutzen. Wer schon mal einen Fender hat platzen
sehen ahnt warum.
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Das belegen
einer Klampe.
Auch hier
gewinnen wir gleich mehrere neue Erkenntnisse. Die
Klampe ist der standart Befestigungspunkt an Bord
einer Segelyacht der z.B. beim Anlegen an Land genutzt
wird. Gleichwohl wir auch hier wilde "Knotungen"
vollführen heisst das Ergebnis nicht Knoten sondern
wir sprechen vom "belegen" einer Klampe.
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A&O ist demnach eine Klampe
die wir aber im Normalfall nicht zu hause haben. Hier reicht
es aber zunächst schon den Knoten und vor allem seine
Funktion zu verstehen. Der Teil unserer Leine die nach links
aus dem Bild heraussführt kann z.B. dazu dienen unsere
Segelyacht an Land fest zu machen. Die Leine kann etwa an
Land mit einem Palstek an einem Poller fest gemacht sein.
Mit dem anderem noch freien Ende der Leine gehen wir jetzt
aufs Boot und belegen die Leine unter Spannung auf unserer
Klampe. Damit haben wir dann auch schon etwas ueber die
Besonderheit dieses "Knoten" gelernt. Erlaesst
sich ideal über die Klampe auf Spannung ziehen. Die
andere Seite hingegen auf der wir den Palstek haben ist
nicht nachzujustieren wenn der Palstek erst mal gesteckt
ist. Die gute Nachricht ist das wir unserem ersten Palstek
begegnen um ihn beim ablegen zu loesen. Aber Achtung, wir
haben gelernt dass die gesamte Segelyacht mit hohem Druck
an der Klampe festgemacht sein kann d.h. wir muessen sehr
auf unsere Finger aufpassen. Anders als ein Palstek unter
Zug -der unmöglich zu öffnen ist- koennen wir
durch blosses abnehmen der Leine von der Klampe die Landverbindung
lösen. Dabei können wirauf das Komando "Leine
Los" die Leine komplett freigeben oder die Leine auf
Kommando "Leine fieren" dosiert nachgeben und
dadurch lockern. Das war es zum ersten Verständnis,
richtig plastisch wird dies natürlich erst an Bord.
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Technik und
Toilette
VI. Das Seeventil
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Ein
Seeventil (rechts) befindet sich ueberall dort im
Rumpf einer Yacht wo ein geregelter "Fluessigkeitsaustausch"
mit dem Meer stattfinden soll. Im Grunde dichtet es
ein Loch im Rumpf ab, das unabgedichtet zu einem ungeregelten,
einseitigen Fluessigkeitsaustausch fuehren wuerde.
Das sogenannte "Sinken!". Springt ein Schlauch
(auf dem Bild parallel zum Hebel in der "ZU Funktion")
ab, waehrend das Ventil geoeffnet ist (AUF) hat dies
den gleichen Effekt: Das Boot laeuft voll, wir saufen
ab. Daher sollten Seeventile -so sie nicht benoetigt
werden- geschlossen sein! (ZU) |
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Verfolgt
man den Schlauch (links) um die Ecke herum bis in
die Tiefen des Bilde,s so muendet das Ventil ins
offene Meer.
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Ein Ventil
ist immer dann geschlossen, wenn der Hebel parallel
zur Bordwand verlaeuft. Zeigt der Hebel nach Innen ins
Schiff ist das Ventil geoeffnet. Der Hebel zeigt also
die potentielle Flussrichtung des Wassers an, d.h. ins
Schiff!
Der Skipper
wird -im Normalfall- jedem Mitsegler die Position der
einzelnen Ventile zeigen und erklaeren wann welches
Ventil zu schliessen ist. Sind genuegend Segler an Bord,
koennen die Aufgaben verteilt werden. Das Ventil fuer
den Motor sollte nicht durch Mitsegler bedient werden,
es sei denn der Schlauch ist akut abgesprungen! Merke:
Schalter, Hebel und Verntile die mann als Mitsegler
nicht eindeutigzuordnen kann sollten nicht bedient werden.
Mehr als einmal wurde das Dieselventil des Motors von
einem Mitsegler abgedreht da es sich bei einigen Segelyachen
in einer der Achterkabinen (Achtern = hinten.) befindet.
Womit wir den
Übergang zu einem der wichtigsten Ventile an Bord
gefunden haetten:
Die Bordtoilette
ist einwirklich spannendes Thema an Bord einer Segelyacht
da diese ein bisschen mehr Aufmerksamkeit erfodert als
das heimische WC. Ein wesentlicher Punkt ist dabei die
Spülung. Gespült wird mit Seewasser und damit
wir dieses nicht mit Eimerchen heranschaffen müssen
wird gepumpt. Da Strom an Bord nicht aus dem AKW um
die Ecke kommt wird selbst Hand gelegt d.h. es wird
ein Pumphebel hoch und runter bewegt. Das geht ganz
leicht und da man ja auch mal des Nachtens pumpen muss
auch recht geraeuscharm. Wichtig ist dazu dass der Hebel
nicht mit lautem Klock-Klock bis zum jeweiligem Anschlag
bewegt wird sondern nur im mittlerem Bereich! Wichtig
ist auch den Hebel auf und ab zu bewegen ohne dabei
seitlichen Druck auszuueben und den Hebel dabei abzubrechen.
Gepumpt wird nicht etwa nur bis alles außer Sichtweite
ist, sondern solange bis der komplette Schlauch mit
frischem Seewasser durchspült ist d.h. es wird
mindestens 20 Mal gepumpt.
Wer diese Bedienungsanleitung
erst auf besagtem Bord WC studiert könnte schon
jetzt einer schwierigen Situation gegenüberstehen.
Ins WC darf nämlich nichts was nicht zuvor durch
einen durchgegangen ist. Wer jetzt in dieser Denksportaufgabe
verharrt dem sei mit auf den Weg gegeben daß es
einen Abfalleimer oder Tüte für alles andere
gibt. Wer schon mal in Griechenland Urlaub genacht hat
kennt das System, nirgends in Griechenland darf Papier
in die Toilette geworfen werden.
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VII. Der Skipper,
das unbekannte Wesen.
Sie haben bisher schon
sooo viel gelernt dass sich jeder Skipper gluecklich schaetzen
kann. Daher ist es jetzt nach der vielen Technik an der Zeit,
auch etwas ueber die unterschiedlichsten Skipper zu erfahren.
Natuerlich auch wieder verpackt in viel Nautik ;-)
Nicht immer hat man
Gelegenheit, "seinen Skipper" schon vor dem Segeltoern kennenzulernen.
Wie im wirklichem Leben gibt es alle erdenklichen Spielarten menschlichen
Seins auch unter Skippern.
Normalerweise ist
diese Spezies recht kommunikativ und umgaenglich, wobei z.B. bei
einigen Eignerskippern eine verstaerkte Sorge um Ihre Yacht in
Kauf genommen werden muss, was ja in der Natur der Sache liegt.
Am schoensten ist es natuerlich, auf Empfehlung zu seinem Skipper
zu finden oder aus dem Freundeskreis auf See entfuehrt zu werden.
Es gibt dazu natuerlich auch wieder einmal ein Sprichwort: "Sehr
oft werden auf See aus Fremden Freunde, aber manchmal auch aus
Freunden Fremde."
Damit möglichst
wenig fremd bleibt wollen wir hierzu jetzt den Skipper erst mal
funktional betrachten. Immer auch unter dem Blickwinkel das die
meisten Skippern denen wir begegnen werden nicht Hauptberuflich
skippern.
Es gibt Skipper, die
vieles deligieren, solche die vieles selber machen und wieder
andere, die vieles vergessen und weder das eine noch das andere
machen. Ein bloßer Segelschein bedeutet in der Regel nicht
dass ein Skipper etwa mit einer unerfahrenen Crew eine Segelyacht
auch bei schwierigen Wetterbedingungen beherrscht. Unter Prüfungsbedingungen
sind im Normalfall gute Mitsegler an Bord die auch ihren Segelschein
machen und das Wetter kann bei einer Pruefung sehr mild sein.
Wer also mit einem Kollegen segeln geht der gerade frisch seinen
Segelschein gemacht hat kann schnell überfordert sein, weswegen
ich eindringlich empfehle zu hinterfragen mit wem ich da eigentlich
segeln gehe. Ein serioeser Veranstalter etwa wird nicht nur auf
die Scheine eines Skippers achten, sondern ausschlaggeben wird
dessen praktische Erfahrung und damit das parktische Können
sein. Segeln ist dabei grundsätzlich nicht wirklich kompliziert
dennoch so komplex dass Erfahrung notwendig sein kann um Windige
Situation zu meistern. Bei alledem wundert es mich manchmal das
auch schwache Crews irgendwie doch immer ankommen und zumeist
auch ohne auch nur einen Kratzer am Schiff.
Je weniger Erfahrung
ein Skipper hat desto mehr sollte man mitdenken, natuerlich ohne
dabei klugzuschwaetzen. Im Zweifel hat der Skipper immer das profunde
Wissen, kann aber auch mal stressbedingt etwas uebersehen. Welche
Sorte Skipper man auch immer erwischt hat, es gibt Grundaufgaben,
die immer auch in die eigene Mitseglersphaere gehoeren, selbst
wenn der Skipper noch mal einen "Rundgang" vor dem Auslaufen macht.
Hier ein paar Grundpflichten eines Mitseglers.
Nichts, aber auch rein gar nichts von den eigenen Sachen gehoert
auf den Navigationstisch oder in den Salon. Besonders der "Navitisch"
ist einzig der Bereich des Skippers, soweit nicht jemand anderes
navigieren kann. Selbst wenn der Navigationstisch unstrukturiert
wirkt, gibt es Skipper die dieses Chaos solange ueberblicken,
bis nicht noch 8 weitere Sonnenbrillen oder Handys dort abgelegt
werden. Auch hier sind Aehnlichkeiten zu existierenden Skippern
rein zufaellig ...
VIII. Vor dem An-
und Ablegen
Vor dem Auslaufen werden zunaechst die Luken (Fenster) in der
eigenen Kabine geschlossen. Merke: Auch durch eine kleine Luke
passt unter Druck eine grosse Welle und alles kann schlagartig
patschnass werden. Schlimmer noch kann eine abgerissene Luke bei
schwerem Wetter zum Sinken einer Yacht fuehren!
Alles wird so in der Kabine verstaut dass es nicht durch die Gegend
fliegen kann. Dies gilt insbesondere für schwere Gegenstände
die sonst wie Geschosse durch das Boot fliegen können und
dabei eine hohe Verletzungsgefahr bedeuten.
Die wichtigsten Sachen
fuer den Tag legt man griffbereit in die eigene Kabine.
Lifebelt und Rettungsweste -deren Handhabung der Skipper VOR dem
Auslaufen in einer Sicherheitseinweisung erklaert hat- liegen
immer fuer jeden griffbereit in der eigenen Kabine und
zwar so, dass auch ein Mitsegler sie finden kann, falls man selbst
eventuell seekrank ist. Das gleiche gilt fuer eine Regenjacke,
falls das Wetter mal umschlaegt. Keinesfalls werden ungenutzte
Lifebelts und Rettungswesten die -da einstellbar- auf den Umfang
des Traegers angepasst werden einfach an Deck "verstreut".
Das fuehrt in einer Notsituation dazu das der Duenne den Lifebelt
des Dicken erwischt und umgekehrt. Vor dem geistigen Auge mag
das witzig erscheinen, je nach Situation ist es aber gefährlich,
denn das erneute Einstellen dauert in einer Notsituation zu lang!
Hafenmanoever und
deren Vorbereitung
Auch wenn die Hafenmanoever und deren Vorbereitung perfekt anlaufen,
je nach Situation koennen Hafenmanoever selbst fuer erfahrene
Skipper sehr heikel sein. Jeder Hafen ist anders, der Wind kann
aus 360 verschiedenen "Richtungen" kommen, wobei eine minimale
Winddrehung auf die andere Bugseite ein Mannoever kostenintensiv
versauen kann. Anders als mit einem Auto oder LKW kann man mit
einer Yacht nicht einfach mal eben stehen bleiben, weil im Normalfall
Wind oder sogar Stroemung auf ein Boot einwirken und man mit relativ
weichem Kunsstoff auf harten Beton treibt. Schnell hat man seine
eigene Yacht oder sogar andere Boote beschaedigt, wenn etwas schief
geht. Zwei fuer den Laien identische Manoever koennen dabei fuer
den Skipper eine Bandbreite zwischen Himmel und Hoelle ausmachen,
ja nachdem woher der Wind kommt. Langer Rede kurzer Sinn; bei
den Manoevern -vor allem beim Anlegen- ist Funkstille. Der Skipper
redet und die Crew hat -so hart das klingt- zu schweigen. Nach
dem Manoever ist dann Zeit moegliche Fragen der Crew zu beantworten.
Einzig wenn man etwas sicherheitsrelevsantes sieht wie z.B. eine
Leine die im Wasser treibt ist der Skipper zu warnen
XX. Seekrankheit
ist zunächst einmal
viel seltener ein Problem als man befürchten mag. Wer auf
Fähren auch bei Seegang keine Beschwerden hat wird auch auf
Segelyachten keine Probleme haben. Wer auf Fähren schon mal
Seekrank war den muss es nicht auch auf einer Segelyacht erwischen
weil eine Segelyacht eher fair in die Welle geht während
ein Fähre eher zum schlingern neigt. Auch wer noch nie Seekrank
war und seit Jahren segelt kann durch übermüdung, Alkohol
und sonstigen Formschwächen bei einer extremer See Seekrank
werden. Mangelndes Vertrauen in Boot oder Skipper kann uebrigens
Seekrankheit begünstigen.
Überdies gibt es hunderte
Weisheiten zum Thema und damit fast so viele wie Medikamente gegen
die Seekrankheit. Einigen kann man sich auf wenige Grundannahmen.
Wer um Ursachen weiss findet bekanntlich am ehesten Lösungen,
daher gilt es erst einmal zu ergründen woher dieses Phänomen
überhaupt kommt. Seekrankheit wird schlicht und ergreifend
durch Wellen verursacht.
Schritt 1. (Vermeidung)
Vermeiden wir Wellen kann
auch Seekrankheit kein Thema sein. Wellen entstehen durch Windeinwirkung
auf das Wasser. Dazu braucht der Wind allerdings ausreichend Gelegenheit
auf das Wasser einzuwirken. Segelt man also dicht an der windabgewandten
Seite (Leeküste) z.B. einer Insel vorbei hat der Wind keine
Strecke (Nautisch Fetch genannt) um Wellen aufzubauen.
Vermeidung statt Bekaempfung von Seekrankheit kann letztlich bedeuten
dass man bei viel Welle -die meist auch mit viel Wind einhergeht-
einen schuetzenden Hafen oder eine sichere Bucht anlaeuft. Empirische
Untersuchungen haben ergeben dass im Hafen nur dann "Seekrankheit"
auftreten kann wenn am Abend zuvor reichlich gehaltvolle Getränke
konsumiert wurden. Merke: Alkohol kann zumimdest mitursächlich
für Seekrankheit sein, ist im Hafen sogar einzige Ursache
für "Seekrankheit"..
Aber zurück zu den
echten Wellen und deren Vermeidung. Wer einen Segelurlaub bucht
und Bedenken wegen Seekrankheit hat sollte einfach darauf achten
daß die Betonung auf Urlaub liegt und auch Landgänge
und traumhafte Buchten zum Schwimmen und Schnorcheln mit zur Urlaubsphilosophie
gehoeren. Merke: Bei Wochentörns wollen die Mitsegler naturgemäß
am Tag länger Segeln als bei einem Zweiwochentörn um
seglerisch "auf ihre Kosten zu kommen". Mal einen kompletten
Landtag einzulegen wenn der Wind zu stürmisch blässt
ist natürlich viel einfacher wenn man genug Zeit hat. Wer
also meint dass 14 Tage zum Antesten zu lang seien berücksichtigt
oft nicht, dass bei einen laengerem Toern am Tag oft weniger gesegelt
wird und mehr Zeit für Land und Kultur bleibt. Ausnahmen
bestimmen natuerlich die Regel, daher sollte man im Vorfeld klaeren,
ob einem eine Vollblutttoern ohne Gnade bevorsteht oder alle entspannten
Urlaub machen moechten. Es gibt Segler die aus Prinzip keine anderen
Verkehrsmittel als die Segelyacht während des Segeltörns
nutzen auch wenn sich eine Jeeptour anbietet um phantastische
Spots zu besuchen die das Highlight eines jeden Urlaubs sind.
Segelt man mit Freunden sollte man genau wissen wie diese sich
einen Segeltörn vorstellen. Segelt man mit einem Veranstalter
sollte dieser schon in der Törnbeschreibung spezifizieren
wie das Törnkonzept aussieht. Sicher gehen dass Extremsegler
nicht mit Anfängern auf eine Segelyacht "gepackt"
werden kann man nur wenn das in der Auschreibung schwarz auf weiss
definiert wird. Oft wird dies wissentlich nicht gemacht um eine
Segelyacht um jeden Preis "vollzubekommen". Wobei z.B.
auch nicht davor zurückgeschreckt wird einem Anfänger
die Kanaren als ideales Segelrevier zu empfehlen um dem hiesigen
Winter in Deutschland zu entfliehen. Ein Segelrevier das aus meiner
Sicht spätestens dann vollkommen ungeeignet ist, wenn ein
Mitsegler bedenken hat Seekrank zu werden. Hier wird es es dann
mit Sicherheit.
Die Strecken in den Kanaren sind weit, sichere Häfen selten
und sichere Buchten um vor einem Sturm zu fliehen kaum vorhanden.
Sei es drum, auch bei einem Segelurlaub im perfekten Einsteigerrevier
kann man es nicht immer vermeiden überraschend mit Wellen
konfrontiert zu werden. Grund also sich im zweiten Schritt mit
Massnahmen gegen Seekrankheit zu beschaeftigen.
Bei aufkommender Seekrankheit ist es wichtig dem Skipper sofort
bescheid zu sagen nur so hat man die Gelegenheit Gegenmassnahmen
(siehe Folgeschritte) einzuleiten oder den Törnplan flexibel
und spontan magenfreundlicher zu gestalten.
Schritt 2. (Gegensteuern)
Ein wirksames "Mittel"
ist tatsächlich das Rudergehen d.h. das Boot zu steuern.
Da es an Bord jeweils nur einen Steuermann gibt wird es dann fuer
einen etwaig zweiten potentiell Seekranken dann schon eng. Das
Fixieren des Horizontes als ein Element des Rudergehens ist dann
zweites Mittel der Wahl. Ganz schlecht ist es im Umkehrschluss
-in Ermangelung einer Fernsicht- bei starkem Seegang unter Deck
zu verweilen. Wer also bedenken hat Seekrank werden zu koennen
sollte sich Dinge bereit legen die er tagsueber gebrauchen koennte.
Sinnvoll ist es diese dann so zu plazieren dass auch ein Mitsegler
oder der Skipper diese "findet".
Schritt 3. (Hoffnung)
Falls die Seekrankheit dann
doch zuschlägt ist das Prinzip Hoffnung durchaus begründet.
Bei fast allen Seekranken ist das Unwohlsein nur ein temporäres
Problem auf das sich der Körper schon nach einem Tag einstellen
kann. In Extremfällen kann es auch drei Tage dauern bis sich
der Körper anpasst. Ein Grund mehr den Segelurlaub wie bereits
ausgeführt bewusst auszuwählen. Es gibt übrigens
viele Skipper die auch am ersten Tag auf See Seekrank werden wenn
die Welle entsprechend unangenehm ist, also kein Grund auf dieses
tolle Hobby zu verzichten. Sollte der Skipper seekrank werden
ist auch das kein Grund zur Panik. Skipper die Seekrank werden
kennen das und sind auch schnell wieder einsatzbereit.
Schritt 4. (Ausschalten
des Stammhirns)
Es gibt unzählige teils
extreme Medikamente die aber allesamt auch starke Nebenwirkungen
haben können die bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt
sind. Es gibt die Dauerschläfer bis hin zu denen die plötzlich
ein Dauergrinsen im Gesicht haben und wohl plözlich Dinge
sehen können die dem Normalen Menschen verborgen bleiben.
Ein (nicht Seekranker) Freund hat das mal wie folgt auf den Punkt
gebracht: "Der darf die ganzen Zeit lustige Pillen einwerfen
und mir gesteht der Skipper nicht mal nen Bier zu, das ist nicht
fair!" Wer auf Medikamente zurückgreifen will sollte
sich in der Apotheke seines Vertrauens individuell beraten lassen
und sich den Beipackzettel durchlesen. Als ultima Ratio machen
Medikamente gegen Seekrankheit natuerlich Sinn und die Nebenwirkungen
treten im Normalfall nicht so extrem auf wie auf dem Beipackzettel
beschrieben.
Schritt 5. Auf alte Skipperweisheiten
vertrauen.
Fragt man alte Skipper was
gegen Seekrankheit zu tun ist so bekommt man gelegentlich folgende
Empfehlung: "Marmelade essen, Marmelade essen, Marmelade
essen. .-. ... ... ... hilft zwar auch nicht aber Schmeckt hoch
genau so gut wie runter!"
Spass beiseite, früher
habe ich übrigens auch den Fehler gemacht den Törnplan
zu weit zu stecken um gerade bei neuen Segelrevieren möglichst
viel zu sehen. Das ist nicht immer ganz nett gewesen entstammte
aber immer der Absicht die schönsten Inseln zu zeigen. Unterdessen
fliege ich lieber ein weiteres mal in die gleiche Region mache
aber dafür Urlaub, ohne Mitsegler unnötig unter Seekrankheit
leiden zu lassen.
Landkrankheit "da
spannst Du dann nachher Leinen durch die Wohnung.
XX Törnarten
Blaue-Reise, Zweiwochentörn,
Wochentörn, Ausbildungstörn, Skippertraining, Buchtenbummeln
oder Überführungstörn, das Angebot ist riesig.
Landgang oder Extremsegeln,
Taverne oder kochen. Für Segeleinsteiger macht einen Überführung
natürlich keinen Sinn da im Vordergrund der Urlaub stehen
sollte und nich eine Yacht von A nach B zu bringen. Für Segeleinsteiger
ist der richtige Mix entscheidend um baden ..
Schiffstyp ... .
X. Verhalten an Bord
Auf kleinen Segelyachten
ist jeder Mitsegler Teil der Crew. Die Crew widerum ist nichts
anderes als ein Team. Rücksicht, Umsicht und Hilfsbereitschaft
sind an Bord ein Muß den wir sitzen Buchstäblich in
einem Boot. Derjenige der schon mal gesegelt ist sollte Neuen
immer zur Seite stehen wenn diese mal Fragen haben oder eine Hand
dann doch mal nicht reicht um Segel zu setzen. Diese Bereitschaft
sich einzubringen gilt sowohl nautisch als auch beim Abspuelen
nach dem Kochen an Bord.
Süsswasser ist auf
Segelyachten je nach Segelrevier ein knappes Gut. Nicht überall
gibt es jeden Abend einen modernen Hafen mit Wasser und die reizvollsten
Segelregionen sind oft gerade die ursprünglichen Ziele. Dort
sind wir dann aber auch oft auf die Bordduschen angewiesen und
damit auf das Wasser aus den Bordtanks. Oft reicht es z.B. sich
nach dem Baden in einer kristalklaren Bucht sich einzuseifen und
unter der Dusche kurz abzuspülen. Wer die Duschgewohnheiten
aus den eigenen vier Wänden mit an Bord nimmt sorgt unter
umstaenden dafuer dass ein Mitsegler zu guter letzt kein Wasser
mehr hat. Da wir Wasser z.B. auch zum spülen und haendewaschen
brauchen muss der Skipper unter umstaenden den ganzen Törnplan
abändern um irgendeinen Hafen mit Wasser zu erreichen. Die
Traumbucht die eigentlich geplant war fällt dann unter umständen
für die ganze Crew aus. Meerwasser reinigt übrigens
ebensogut wie süsswasser hat aber zusaetzlich einen Wellnessefekt.
Meersalz regenieriert die Haut wie ein Peeling reinigt die Poren
und die Haut fühlt sich deutlich weicher an. Trockene haut
freut sich danach natürlich über etwas Feuchtigkeitscreme
oder Olivenöl. Wie gesagt haben wir aber auch Duschen an
Bord für den der "Salz auf seiner haut" nicht so
mag.
IX. Benimm!
Es gibt jene -und
sind wir das nicht fast alle- die, wenn sie am anderen Morgen
einen Termin haben, penibelst darauf achten, dass sie ausreichend
Schlaf finden, aber im Hafen oder der Bucht lautstark feiern,
ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, welche Etappe
die Nachbaryacht am naechsten Tag vor der Brust hat. Es gibt dabei
sicher die ueberempfindliche Nachbarcrew, die bei leiser Gitarrenmusik
um 22 Uhr den Aufstand probt, aber eben auch die Crew die morgens
um 4 Uhr noch "feiert" und dabei kreischt wie eine Pavianherde
am Wasserloch kurz bevor die Löwen kommen. Die Wahrheit liegt
-wie oft- irgendwo dazwischen. Wie im wirklichen Leben: "Bedenke
bei dem was Du machst und sprichst, dass Du eines Anderen Anderer
bist!"
3. Nautiker helfen
einander.
Nautiker helfen und
beachten einander. Eine helfende Hand z.b. beim Anlegen versteht
sich von selbst.
Oekologie
Mit unserem Windantrieb
liegen wir natuerlich oekologisch voll im Trend um so wichtiger
ist es die Bilanz nicht Zuzumüllen ;-) Das Meer auf dem wir
segeln ist gross hat allerdings eben so grosse Probleme mit Müll.
Achten Sie darauf dass kein Müll ins Meer gelangt. Plastik,
Tampons und Aluminium brauchen bis zu einem halben Jahrtausend
um zu zerfallen. Kunststofftueten sind eine der Haupttodesursachen
für Schildkröten und Seevögel. Unterstützen
Sie den Skipper wenn es alternativ um einen Bojen- oder Ankerplatz
geht. Bojen kosten manchmal Miete doch der Meeresgrund bleibt
intakt. Eine Boje wird einmal am Grund fest verankert, Seegrasfelder
und Korallen werden dadurch geschont, dass der Anker nicht durch
den Boden pflügt. Duschen und Spülen sollte man am besten
mit abbaubaren Produkten aus dem Bioladen denn unser Abwasser
geht ungefiltert direkt ins Meer. Planen Sie lieber einen Längeren
als zwei kurze Segelurlaube. Der Nettoerholungswert ist groesser
und es bedarf nur eines Fluges.
Auch nicht schlecht
zu wissen:
Es gibt Sonnencreme
mit Quallenschutz. Wobei mich in meiner Seglerzeit noch nie eine
Qualle erwischt hat, aber gut zu wissen dass es sowas gibt.
Folgendes sagt man,
ohne dass ich die medizinische Gewaehr dafuer uebernehmen will
;-)
Sollte man beim Schwimmen
von einer Qualle erwischt worden sein, die Haut nicht direkt mit
den Finger beruehren. Salzwasser oder Essig zum Abwaschen nutzen.
Quallenreste mit z.b. dem Personalausweis abschaben. Kuehlung
tut gut, kortisonhaltige Cremes (siehe Packliste)
koennen aufgetragen werden, wenn die Wunde nicht zu gross ist.
Seeigelstacheln werden mit einer Pinzette herrausgezogen. Im mediteranem
badet man die stellen danach in z.B. griechischem Olivenoel. Geht
natuerlich vom Prinzip her nicht nur in Griechenland. Danach unbedingt
desinfizieren.
Essen in den Tropen
Peal it, boil it or
forget it. Cholera Impfung nutzt auch gegen einige Bakterien.
Wer sehr empfindlich ist sollte -kaum ein Skipper hat es dabei-
ein Desinfektionsmittel fuer die Wassertanks mitnehmen -nicht
nur in den Tropen. Wenn das alles nichts genutzt hat: Papaya gegen
Durchfall. Zimt essen desinfiziert zusaetzlich.
Allgemein gilt es das Wasser
aus den Bordtanks nie zum Kochen zu nutzen und auch nicht zum
Zähneputzen. Es gibt Bakterien die leben in Vulkanen, solche
die Diesel fressen und vieles unschöne mehr. Auch in den
Wassertanks an Bord gibt es sonderbare Spielarten der Mikroevolution.
Dabei gilt je waermer das Revier desto unlustiger die Keime. Zum
Duschen hingegen ist das Wasser aus den Tanks kein Problem solange
man den Unterkiefer nicht zu weit vorstehen laesst und Wasser
schluckt. Persönlich nutze ich noch ein Desinfektionsmittel
für die Wassertanks und beachte zusätzlich obige Vorsichtmassnahmen.
Seit Jahren habe ich
mit Kalzium gute Erfahrungen gegen Sonnenallergien gemacht.
Wer bis hierhin gekommen
ist den erwartet hier in Zukunft noch viel viel mehr. Das hier
soll der Einstieg sein!
Der Spirit
des Segelns.
Zum Abschluss noch
etwas leichte Kost ;-)
Erklärter Massen
bin ich als Realist und Skeptiker im Normalfall nicht anfaellig
fuer allzu Abstruses. Dennoch sollte nicht unerwaehnt bleiben
dass es auch noch eine beseelt romantische Ader vieler Nautiker
gibt. In Spruechen und kleinen Ticks manifestiert sich der Respekt
vor der See und eine gewisse Phantasie die es aber irgendwie zu
Tradition geschafft hat. Da niemand dadurch Schaden entsteht und
Traditionen manchmal einfach dazu gehoeren folgende kleinen Besonderheit
die man aber nicht mit Bierernst betrachten sollte:
1. An Bord pfeift
nur der Wind
Sei es aus blossem
Respekt vor der Naturgewalt der See oder dem Gedanken ein Gefahrenzeichen
nicht zu Missbrauchen, Pfeifen an Bord geht gar nicht! Abgesehen
davon, dass die meisten Menschen derart schraeg pfeiffen dass
es nur als Geraeuschemmission gewertet werden kann stelle man
sich eine Segelyacht mit 8 schraeg pfeifenden Crewmitgliedern
vor. Die Enge einer Segelyacht laesst es -selbst fuer Geuebte
Schwimmer- im Normalfall nicht zu einfach auszuweichen. ;-)
Es gibt keinen Schiffskatastrophenfilm in dem nicht kurz vor Hereinbrechen
eines Unheiles ein Seemann pfeifend ueber das Deck schlendert.
Mindestens geht danach -in solchen Filmen- jemand ueber Bord wobei
das nicht denknotwendig derjenige ist der zuvor gepfiffen hat.
Im Normalfall bricht aber vom pfeiffen angelockt ein Sturm herein
der das Ganze Schiff in die Tiefe zieht.
Daher pfeift an Bord nur der Wind in den Wanten (siehe bild 1)
oder der Bootsman mit der -eigens dafuer vorgesehenen- Bootsmannspfeife.
2. Der erste Schluck
geht an Rasmus.
... womit nicht der
morgentliche Kaffee gemeint ist, sondern der erste Schluck "geistiger
Getraenke". Man verzeihe es also dem Skipper wenn er einen
kleinen Schluck Bier ins Wasser kippt es gilt dabei bei Rasmus
fuer gute Winde zu werben.
Einen Skipper der nichts abgibt wuerde ich persoenlich mit Argwohn
betrachten. Nicht jeder Schluck alkohol an Bord muss auch getrunken
sein Skipper und Crew sollten immer einsatzbereit sein wenn die
Segelyacht nicht im sicheren Hafen liegt oder einem "Hurican
Hole".
3. Der Klabautermann
Last not least waere
da noch der sagenumwobene Klabautermann, der alles an Bord mitbekommt,
dabei nicht petzt, aber auch leicht zu veraergern ist. Kratzen
am Mast und alleine das Nennen des Namens reichen um einen Sturm
heraufzubeschwoeren.
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